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19.11.2019

VBE: Erster Schritt, aber NRW braucht eine langfristige Perspektive

Gute-Kita-Vertrag von Stamp und Giffey unterzeichnet

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW begrüßt die Unterzeichnung des Gute-Kita-Vertrages für die Bundesmittel und unterstützt die Forderung von Minister Stamp nach weiteren Bundesmitteln.

„Die Träger benötigen langfristige Perspektiven. NRW benötigt bestmögliche Bildung. Beides geht nur zusammen, wenn Gelder regelmäßig fließen. Anschubfinanzierungen sind nur kurzfristige Hilfen. Kontinuierliche Bildungsprozesse brauchen stabile Rahmenbedingungen. Kommune und Land haben dafür zwar langfristige Unterstützung zugesichert, aber der Bund sollte als dritter und verlässlicher Partner mehr als nur einen einmaligen Anschub liefern. Die gewaltige Summe darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bildung kontinuierlich finanziert werden muss“, erklärt Barbara Nolte, VBE-Referatsleiterin Erzieher/-innen.

Damit die Qualitätsverbesserung im Elementarbereich gelingt, braucht es vor allem ausreichend Personal.

„Aktuell führt der Personalmangel bereits vielerorts zu einer Reduzierung der geplanten pädagogischen Angebote. Die Gelder, die aus dem ‚Gute Kita Gesetz‘ in die Ausbildungsoffensive fließen, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es fehlen in den nächsten Jahren tausende Erzieherinnen und Erzieher. Die Personalgewinnung ist eine der wichtigsten Aufgaben“, sagt die VBE-Referatsleiterin Erzieher/-innen.

Für NRW ist ein weiteres beitragsfreies Kitajahr geplant.

„Wenn ein zweites Kitajahr beitragsfrei gestellt werden soll, dann muss es das erste Kitajahr sein, in dem das Kind eine Kindertageseinrichtung besucht, damit ein früher Zugang für alle Kinder möglich ist. Bildungszugänge sollen niederschwellig sein. Dies gilt auch für die Gestaltung der Elternbeiträge. Wir fordern die Elternbeitragsfreiheit für den Elementarbereich als erste institutionelle Bildungseinrichtung. Wenn Elternbeiträge weiter erhoben werden müssen, muss es eine landesweit einheitliche Regelung geben“, erklärt Nolte.


Die angekündigte Flexibilisierung der Öffnungszeiten bewertet der VBE kritisch. Barbara Nolte erklärt dazu:

„Die Lebenswirklichkeit vieler Eltern wird berücksichtigt. Die Flexibilisierung ist allerdings kein Qualitätsmerkmal für Bildung solange in den Kindertageseinrichtungen die Erzieher-Kind-Schlüssel nicht den geforderten Qualitätsansprüchen genügen. Die Flexibilisierung der Betreuungszeit vermittelt Eltern vordergründig, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können und dabei die beste Bildungs- und Entwicklungsförderung für ihr Kind zu erhalten. Dabei sinken die Personalstandards und die personelle Besetzung durch diese Ausweitung. Die Qualität wird dadurch nicht verbessert.“


Pressemitteilung 84-2019
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11.12.2019
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